petra paul

et al.


Petra Paul invented a new colour

In 2015, Petra Paul created her own particular brand of red. The red colour is known as International Menstrual Red (IMR). She invented the paint by mixing Madder Lake, Alizarin crimson and Black.

womanliness as a masquerade I-III, 2015, 30x40cm

Eine Maske ist eine Maske ist eine Maske(rade)

Maske und Maskerade sind heute im Diskurs über Inszenierungen von Weiblichkeit und Männlichkeit verankert. Immer wieder wird dabei auf Joan Rivieres Aufsatz “Womanliness as a Masquerade” zurückgegriffen. Judith Butler gilt als Wiederentdeckerin dieses Aufsatzes, obwohl sich Filmanalytikerinnen schon früher auf diesen Text beriefen. In der deutschsprachigen Debatte wird aufgrund einer Neuübersetzung für ein von Liliane Weissberg herausgegebenes Buch Rivieres Aufsatz unter dem Titel “Weiblichkeit als Maskerade” rezipiert, obwohl dieser als “Weiblichkeit als Maske” bereits 1929 erschien.

 

Weiblichkeit als Maske

Joan Rivieres Aufsatz “Womanliness as a Masquerade” erschien 1929 in ”The International Journal of Psycho-Analysis”[1] und im selben Jahr unter dem Titel “Weiblichkeit als Maske” in der “Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse”[2].

Riviere, die u. a. von Sigmund Freud analysiert wurde, schrieb diesem bereits 1928 bezüglich einer Veröffentlichung, worauf Freud am 9.9.1928 antwortete: “I welcome your promise soon to write something for the publication.”[3] Laut Athol Hughes, Herausgeberin der Briefe Freuds an Riviere, handelt es sich bei diesem zur Publikation angebotenen Text um “Weiblichkeit als Maske”.[4] Die englische und die deutsche Fassung wurden in den jeweiligen Ausgaben in Heft 2-3 publiziert. Da nur in der englischen Version die Erscheinungsmonate, nämlich April bis Juli, aufscheinen, stellt sich die Frage, ob sie zeitgleich veröffentlicht wurden. Dafür spricht ein kurzes Vorwort zu “Weiblichkeit als Maske” im “Almanach der Psychoanalyse 1930”[5], in dem Rivieres Aufsatz ein Jahr nach der Erstveröffentlichung wieder abgedruckt wurde, wo auf das Erscheinungsdatum Juli 1929 verwiesen wird.[6] Es kann angenommen werden, dass beide Ausgaben im Juli erschienen.

Im “Almanach” wurde wiederum der deutsche Aufsatz leicht modifiziert publiziert: Der erste Absatz und ein Satzteil wurden weggelassen, Rechtschreibung, Grammatik sowie Zeichensetzung verbessert.

 

Rezeptionsgeschichte

Die englische Fassung “Womanliness as a Masquerade” wurde immer wieder in Publikationen aufgenommen.[7] Ohne Riviere selbst zu nennen sieht Jacques Lacan in einem 1958 gehaltenen Vortrag die Beziehung der Frau zum Phallus als Maskerade.[8] “In seiner Bestimmung des Phallus als Signifikant schreibt Lacan, daß der Signifikant nur verschleiert am Ort des Anderen erscheint, der wiederum in seinem Begehren eine Spaltung erfährt. In dem Aufsatz ,Die Bedeutung des Phallus' kann ein Akt der Verschleierung jedoch Lacan selbst zugesprochen werden. Denn während dieser Freud und Jones und Horney erwähnt, zitiert er nicht die Autorin, deren Begriff der Maske und Maskerade er mit diesem Aufsatz wiederentdeckte: Joan Riviere.”[9] 

1970 rezipierte Michèle Montrelay Riviere,[10] wobei sie sich auf ein u. a. von Janine Chasseguet-Smirgel herausgegebene Buch stützte.[11]

Laut Luce Irigaray umhüllt sich die Frau künstlich mit Kleider, Schminke und Schmuck.[12] Diese Umhüllung kann als eine Maske im Riviereschen Sinne gesehen werden, die wiederum nicht als Autorin genannt wird. Auch Lilli Gast schrieb: “J. Lacan und Luce Irigaray bedienten sich ihrer [Rivieres, Anm. d. Verf.in] Ideen in nicht unbeträchtlichem Umfang, ließen sie als Urheberin jedoch namenlos; [...].”[13]

Im deutschen Sprachraum wird immer wieder Judith Butler als Wiederentdeckerin von Rivieres Aufsatz “Womanliness as a Masquerade” bezeichnet,[14] aber anglo-amerikanische feministische FilmanalytikerInnen zitierten bereits Mitte der 70er Jahre diesen psychoanalytischen Aufsatz. Claire Johnston beschrieb in Bezug auf Jacques Tourneurs Film “Anne of the Indies” Weiblichkeit und Maskerade.[15] Daraufhin griff Mary Ann Doane diese Theorie auf und ging in zwei Texten, mit expliziter Bezugnahme auf Riviere, auf die weibliche Maskerade ein.[16] Feministische Filmwissenschafterinnen beschäftigen sich mit der Frage, wie Weiblichkeit auf der Leinwand dargestellt wird, aber auch damit, wie diese Inszenierungen von Frauen wahrgenommen werden. Auf Grund dessen hielt “Womanliness as a Masquerade” Einzug in die anglo-amerikanische feministische Filmtheorie[17], wobei die Theorie oftmals ohne Verweis auf Rivieres Konzept übernommen oder auch abgewandelt (beispielsweise in mas(s)querade[18]) eingesetzt wurde. 1986 ging Stephen Heath in einem Beitrag auf den Aufsatz und auch näher auf die Person Riviere ein.[19]

1990 behandelte Judith Butler in “Das Unbehagen der Geschlechter”[20] Rivieres Text im Kapitel “Lacan, Riviere und die Strategien der Maskerade” nach der Publikation in “Formations of Fantasy”[21].

1991 erschienen Emily Apters “Unmasking the Masquerade: Fetishism and Feminity from the Goncourt Brothers to Joan Riviere”[22] und 1993 Jann Mattlocks “Masquerading Women, Pathologized Men: Cross-Dressing, Fetishism, and Theory of Perversion”[23]. Marjorie Garber zitierte in “Vested Interests. Cross-Dressing and Cultural Anxiety”[24] ebenso wie Butler Rivieres Aufsatz aus “Formations of Fantasy”. Joan Copjec schrieb mit Bezug auf Jacques Lacan, womit sie sich auf Rivieres Aussage bezieht: “No man can boast that he embodies this thing – masculinity. All pretensions of masculinity are then sheer imposture; just as every display of femininity is sheer masquerade.”[25]

1994 übersetzte Ursula Rieth Rivieres englischen Aufsatz neu für ein von Liliane Weissberg herausgegebenes Buch.[26] Rieth übertrug “Womanliness as a Masquerade” in “Weiblichkeit als Maskerade” – diesen Titel trägt auch der Sammelband.

Warum ließ Weissberg den Aufsatz neu übersetzen, obwohl bereits eine deutsche Fassung aus dem Jahr 1929 existiert? Auf eine Mailanfrage[27] antwortete diese: “Haben Sie eine fruehere Uebersetzung entdeckt?”[28] Weissberg kannte also die frühere Fassung von Rivieres Aufsatz nicht und ließ ihn deshalb neu übersetzen. Hier handelt es sich um eine wortwörtliche Übersetzung, ohne korrekte Verwendung psychoanalytischer Termini. Beispielsweise übersetzt Rieth den Begriff “fear”[29] oftmals mit “Furcht”[30] anstatt mit “Angst”[31]. Während aber Furcht (Realangst bei Freud) auf eine äußere Gefahr hin ausgerichtet ist, gilt Angst als unbestimmt (Freud unterscheidet zwischen frei flottierender Angst, Phobien und hysterischer Angst). Die drei Instanzen des psychischen Apparats lauten bei und seit Freud: Es, Ich und Über-Ich und nicht: Es, Ego und Über-Ich.[32] Sándor Radó schrieb über “narzißtische Sicherung”[33] und nicht über “eine ,narzißtische Versicherung'”[34]. “Double-action' of an obsessive act”[35] wurde wortwörtlich mit ”“Doppelaktion‘ einer Zwanghandlung”[36] übersetzt, nicht mit “zweiseitige[r] Handlung der Zwangsneurose”[37] – zwischen einer Zwanghandlung und einer Zwangsneurose existieren gravierende Unterschiede usw. Da in der Psychoanalyse ein spezielles Vokabular entwickelt wurde, um Sachverhalte zu schildern (Joan Riviere, Alix und James Strachy waren Mitglieder eines Glossary Committee), ist dieser Text keine psychoanalytische Abhandlung bzw. Falldarstellung mehr.

1994 gingen noch zwei Aufsätze im anglo-amerikanischen Bereich, die von Jones DeRitter[38] und Talia Schaffer[39], auf Rivieres Maskeradenkonzept ein.

1996 gab Lilli Gast “Joan Riviere. Ausgewählte Schriften”[40] heraus, wobei sie wieder die deutsche Fassung[41] aus der “Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse” veröffentlichte.

Trotzdem setzte sich in der deutschsprachigen Rezeption die Version von “Weiblichkeit als Maskerade” aus Liliane Weissbergs Buch durch, beispielsweise in Gertrud Lehnerts “Wenn Frauen Männerkleider tragen”[42] oder in der von Claudia Benthien und Inge Stephan herausgegebenen Aufsatzsammlung “Männlichkeit als Maskerade”[43]. Auch Claudia Liebrand zitiert in ihren Publikationen[44] die Weissberg-Fassung, ebenso wie Richard Weihe in seiner als Buch veröffentlichte Habilitationsschrift “Die Paradoxie der Maske. Geschichte einer Form”[45]. Eine detaillierte Unterscheidung zwischen Maske und Maskerade wurde somit in diesem Diskurs noch nicht getroffen, da m. E. der Aufsatz “Weiblichkeit als Maske” aus dem Jahr 1929 als mehr oder weniger verschollen gelten kann.

 

Maske und Maskerade

Was ist der Unterschied zwischen Maske und Maskerade? Der englische Terminus masquerade kann durchaus mit Maske übersetzt werden. Lilli Gast verweist in ihrem Buch über Riviere in diesem Zusammenhang auf die Differenz von Aktivität und Passivität: “Vielleicht noch ein Wort zum Titel im Original und in der deutschen Fassung. Es wäre zu überlegen, wie die semantische Differenz, die das zunächst ja als ,Übersetzungsartefakt' imponierende Wort Maske anstelle von Maskerade (masquerade) geschaffen hat, gedanklich zu überbrücken wäre. Das Spannungsfeld, das beide Begriffe in ihrer Koexistenz eröffnen, entspricht, wie ich meine, dem Gegenstand. Während nämlich Maske auf den eher passiven Vorgang des Verbergens, des Bedeckt-Haltens und Bedeckens verweist, spricht der Begriff Maskerade [sic! Nicht kursiv] das aktive Moment an, den Vorgang des (sich) Maskierens, Inszenierens und Inszeniert-Werdens.Tatsächlich sind beide Termini gleichermaßen in Rivieres Aufsatz enthalten [...].”[46]

Sie kommen nicht gleich oft vor, denn im deutschen Text wird zehnmal der Begriff Maske (darunter einmal Larve) verwendet und nur einmal Maskerade. Kann die Maske nur auf Passivität verweisen und nicht aktiv eingesetzt werden? Welche Bedeutungen kann der Begriff Maske in anderen Kontexten noch haben?

In der Biologie bezeichnet die Maske Kopfzeichnungen von Tieren. In der Marxismustheorie taucht der aus der Theatersprache entnommene Begriff der Charaktermaske auf.[47] Soziologisch gesehen wird Maske gelegentlich in der Rollentheorie (als soziale Rolle) benutzt.[48] In der Psychologie bezeichnet Maske die dem menschlichen Rollenverhalten eigene Haltung.[49] Die Maske wird zur Verstellung, Täuschung bis hin zu Betrug oder Lüge eingesetzt.

Maske kann somit soziologisch und psychologisch gesehen durchaus mit Aktivität in Verbindung gebracht werden. Um welche Art von Maske handelt es sich nun bei Riviere?

Richard Weihe unterscheidet in “Die Paradoxie der Maske”[50] zwischen maschera, prósopon und larva/persona. Der aus dem Italienischen stammende Terminus maschera differenziert zwischen Maske und Gesicht. Diese Maske ist eine greifbare Form der Unterscheidung, ein Objekt mit zwei Seiten, einer Innen- und einer Außenseite, und einer Grenze, die das Innen mit dem Außen verbindet und auch trennt. Bei prósopon (gr.) kommt es zu einer Gleichsetzung von Maske und Gesicht, beispielsweise im Theater, wo SchauspielerInnen die Maske als Gesicht verwenden oder auch das Gesicht selbst als Maske einsetzen. Die Termini larva (lat.) und persona (lat.) setzen Maske und Person gleich und bezeichnen somit die Theaterrolle sowie die öffentliche Rolle. Riviere, deren Analysandin psychisch motiviert agiert, hat m. E. im Sinne von larva und persona die Maske in ihrem Aufsatz eingesetzt. Die Person und deren Ausdruck (Maske) sind ident.

 

Joan Rivieres Theorie der Weiblichkeit

Riviere geht davon aus, dass Bisexualität, Homosexualität und Heterosexualität nicht angeboren, sondern Resultate von Konflikten sind. Ihre Analysandin hat sich, neben der Auslastung im traditionell weiblichen auch im traditionell männlichen Bereich etabliert, da sie Vorträge hält. Die Männlichkeit drückt sich in ihrer Intellektualität aus, über die sie mit ihrem Vater in Konkurrenz tritt: Intellektualität ist somit ein Phallus-Symbol – obwohl der Begriff Phallus bei Riviere noch nicht auftaucht. Nach den öffentlichen Reden setzen bei der Analysandin Angstgefühle ein. Durch Flirten und Kokettieren mit den Vaterfiguren nach ihren Vorträgen versucht sie die Angst vor der Rache der Männer zu unterdrücken und erhält dadurch Anerkennung für ihre Leistung sowie sexuelle Aufmerksamkeit. Die Analysandin erzählt einen Traum: ein Turm über einen Berg stürzte auf ein Dorf, die EinwohnerInnen aber entkamen, indem sie sich Masken umbanden. In diesem Sinne trägt auch die Frau die Maske der Weiblichkeit, um den Besitz der Männlichkeit zu verbergen. Anschließend schreibt Riviere: “Der Leser mag nun fragen, wie ich denn Weiblichkeit definiere oder wo ich eine Grenze zwischen echter Weiblichkeit und solcher Maskerade ziehe. Ich behaupte jedoch keineswegs, daß es eine solchen Unterschied gäbe; ob fundamental oder oberflächlich – es handelt sich um dieselbe Sache.”[51] Weiters erwähnt sie eine Bekannte, die durchaus “männliche Geschäfte” erledigen konnte, traf sie aber auf Profis, dann verbarg sie ihre Kenntnisse. Eine andere Frau lehrte an der Universität ein männlich dominiertes Fach und verhielt sich lächerlich bei Vorträgen vor Kollegen. Riviere stellte einen ähnlichen Mechanismus bei homosexuellen Männern fest. Ein Homosexueller masturbierte vor dem Spiegel mit Fetischen, mit denen er sich als seine Schwester verkleidete. Bewusst wollte er eine Frau sein, unbewusst “war seine homosexuelle Einstellung sadistisch und auf Rivalität mit dem Manne begründet”[52]. Es folgt daraufhin eine eingehende Analyse der Frau.

Riviere nimmt mit ihrer Theorie den dekonstruktivistischen Ansatz Judith Butlers vorweg. In “Das Unbehagen der Geschlechter”[53] beschreibt Butler das Parodiekonzept, aufgrund dessen der Phallogozentrismus und die Zwangsheterosexualität der westlichen industrialisierten Gesellschaft diskursiv dekonstruiert werden können. Durch Wiederholung bzw. Performanz werden Bezeichnungen und Begriffe erzeugt und erscheinen als natürlich. Homosexuelle Frauen und Männer stellen die aufgrund gesellschaftlicher Heteronormativität miteinander gekoppelten Kategorien sex, gender und desire in Frage. Sie imitieren herkömmliche Geschlechterrollen, und diese Parodie entlarvt, dass es sich schon bei dem Vorbild um kein natürliches Original handelt, sondern ebenfalls um eine künstliche, in performativen Akten hervorgebrachte Kopie. In Rivieres Aufsatz werden die Grenzen zwischen einer heterosexuellen und einer homosexuellen Frau verwischt.[54] Die Analysandin kann laut Butler als eine Homosexuelle ohne Homosexualität gesehen werden.[55] Ihre Rivalität betrifft die “Stellung des Vaters als Sprecher, Leser und Schreiber innerhalb des öffentlichen Diskurses [...].”[56]

So weit ging Riviere aber in ihrem Aufsatz noch nicht, sie verharrt trotz ihres dekonstruktivistischen Ansatzes weiterhin im Essentialismus.[57]

 

Petra M. Springer

 

[1] Riviere, Joan: Womanliness as a Masquerade. In: The International Journal of Psycho-Analysis, Bd. X, London 1929a, pp. 303-313

[2] Riviere, Joan: Weiblichkeit als Maske. In: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse. Hgg. v. Sigmund Freud. Band XV, Leipzig/Wien 1929b, S. 285-296

[3] Hughes, Athol: Letters from Sigmund Freud to Joan Riviere (1921-1939). In: The International Review of Psycho-Analysis. Bd. 19. London 1992, pp. 265-284, p. 281

[4] Vgl. ebd., p. 268

[5] Riviere, Joan: Weiblichkeit als Maske. In: Storfer, A[dolf] J. (Hg.): Almanach der Psychoanalyse 1930. Wien 1930, S. 190-204

[6] Vgl. ebd., S. 190

[7] Beispielsweise in: Ruitenbeek, Hendrik M. (Ed.): Psychoanalysis and Female Sexuality. New Haven 1966, pp. 209-220; Burgin, Victor et al. (Eds.): Formations of Fantasy. New York 1986, pp. 35-44; Athol Hughes: The Inner World and Joan Riviere. Collected Papers, 1920-1958. London/New York 1991, pp. 90-101; Saguaro, Shelley (Ed.): Psychoanalysis and Woman. A Reader. London 2000, pp. 70-78; Grigg, Russel/Hecq, Dominique/Smith, Craig (Eds.): Female Sexuality. The Early Psychoanalytic Controversies. New York 1999, pp. 172-182

[8] Lacan, Jacques: Die Bedeutung des Phallus. Schriften 2. Hgg. v. Norbert Haas. Berlin 1991, S. 120-132

[9] Weissberg, Liliane: Gedanken zur “Weiblichkeit”. Eine Einführung. In: Dies. (Hg.): Weiblichkeit als Maske, Frankfurt/Main 1994, S. 7-33, S. 9. Der Unterschied zwischen beiden theoretischen Ansätzen ist, dass bei Riviere Männlichkeit durch die weibliche Maskerade verschleiert, während bei Lacan Männlichkeit aufgrund von Weiblichkeit sichtbar wird. “Wo Riviere die weibliche Maskerade in blind heterosexueller Terminologie als ein kompensatorisches Täuschungsmanöver für einen Phallozimus beschrieben hatte, der unter Lesbianismus eingeordnet zu werden droht, ist Lacan der Auffassung, daß sich die (heterosexuelle) Frau durch die Maskerade erfolgreich einen gewissen Anschein von Männlichkeit aneignet.” Apter, Emily: Demaskierung der Maskerade. Fetischismus und Weiblichkeit von den Brüdern Goncourt bis Joan Riviere. In: Weissberg 1996, S. 177-216, S. 204. Vgl. dazu auch: Butler, Judith: Lacan, Riviere und die Strategien der Maskerade. In: Dies.: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/Main 1991, S. 75-93

[10] Montrelay, Michèle: Recherches sur la féminité. In: Critique 278. Juli 1970, p. 654-674

Wiederveröffentlicht in: Dies.: L’Ombre et le nom: Sur la féminité. Paris 1977

[11] Chasseguet-Smirgel, Janine et al. (Eds.): La sexualité féminine. Recherches psychoanalytiques. Paris 1964

[12] Vgl. Irigaray, Luce: Ethik der sexuellen Differenz. Frankfurt/Main 1991

[13] Gast, Lilli (Hg.): Zu den ausgewählten Schriften. In: Dies.: Joan Riviere. Ausgewählte Schriften. Tübingen 1996, S. 81-92, S. 85

[14] Z. B.: U 4 von: Benthien, Claudia/Stephan, Inge (Hg.): Männlichkeit als Maskerade. Kulturelle Inszenierungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Köln 2003; Stephan, Inge: Im toten Winkel. In: Benthien/Stephan 2003, S. 11-35, S. 15; Benthien, Claudia: Das Maskerade-Konzept in der psychoanalytischen und kulturwissenschaftlichen Theoriebildung. In: Benthien/Stephan 2003, S 36-59, S. 36

[15] Johnston, Claire: Femininity and the masquerade. Anne of the Indies. In: Johnston, Claire/Willemen, Paul (Eds.): Jacques Tourneur (Edinburgh Film Festival). Edinburgh 1975, pp. 36-44

[16] Vgl. Doane, Mary Ann: Film and the Masquerade. Theorizing the Female Spectator. pp. 17-32, und vgl. dies.: Masquerade Reconsidered. Further Thoughts on the Female Spectator. pp. 33-43. In: Dies.: Femmes Fatales. Feminism, Film Theory, Psychoanalysis. London/New York 1991

[17] Z. B.: Case, Sue Ellen: Towards a Butch-Femme Aesthetic. In: Discourse: Journal of Theoretical Studies in Media and Culture 11, Winter 1988-1989, pp. 55-73. Wieder veröffentlicht in: Abelove, Henry et al. (Eds.): The Lesbian and Gay Studies Reader. New York/London 1993, pp. 294-306

[18] Vgl. Modleski, Tania: Femininity as mas(s)querade. A feminist approach to mass culture. In: McCabe, Colin (Ed.): High Theory/Low Culture. Analyzing Popular Television and Film. Manchester 1986, pp. 37-52

[19] Heath, Stephen: Joan Riviere and the Masquerade. In: Burgin et al.1986, S. 45-61

[20] Butler, Judith: Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity. New York/London 1990. Dt. siehe Anm. 9

[21] Burgin et al. 1986

[22] Apter, Emily S.: Unmasking the Masquerade. Fetishism and Feminity from the Goncourt Brothers to Joan Riviere. In.: Dies.: Feminizing the Fetish. Psychoanalysis and Narrative Obsession in Turn-of-the-Century France. Ithaca/New York/London 1991, pp. 65-98

[23] Matlock, Jann: Masquerading Women, Pathologized Men. Cross-Dressing, Fetishism, and Theory of Perversion, 1982-1935. In: Apter, Emily S./Pietz, William (Eds.): Fetishism as Cultural Discourse. Ithaca/New York/London 1993, pp. 31-61

[24] Garber, Marjorie: Vested Interests. Cross-Dressing and Cultural Anxiety. New York 1992

[25] Copjec, Joan: Read My Desire. Lacan against the Historicists. Cambridge 1994, p. 234

[26] Riviere, Joan: Weiblichkeit als Maskerade. In: Weissberg, Liliane (Hg.): Weiblichkeit als Maskerade. Frankfurt/Main 1994, S. 34-47

[27] Mail von Petra Springer an Liliane Weissberg vom 06.04.2005 um 11.41 Uhr

[28] Mail von Liliane Weissberg an Petra Springer am 06.04.2005 um 20:42 Uhr

[29] Riviere 1929a, S. 310

[30] Riviere 1994, S. 43

[31] Riviere 1929b, S. 293

[32] “So konnte sie ihre Es-Impulse, ihr narzißtisches Ego und ihr Über-Ich gleichzeitig befriedigen.” Riviere 1994, S. 45

[33] Riviere 1929b, S. 296

[34] Riviere 1994, S. 47

[35] Riviere 1929a, S. 306

[36] Riviere 1994, S. 38

[37] Riviere 1929b, S. 288

[38] DeRitter, Jones: “Not the Person She Conceived Me”. The Public Identities of Charlotte Charke. In: Kibbey, Ann et al. (Eds.): Sexual Artifice. Persons. Images. Politics. Genders 19. New York/London 1994, pp. 3-25

[39] Schaffer, Talia: Posing Orlando. In: Kibbey 1994, pp. 26-63

[40] Gast 1996

[41] Riviere, Joan: Weiblichkeit als Maske. In: Gast 1996, S. 102-113

[42] Lehnert, Gertrud: Wenn Frauen Männerkleider tragen. Geschlecht und Maskerade in Literatur und Geschichte. München 1997. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch Lehnerts: Maskeraden und Metamorphosen. Als Männer verkleidete Frauen in der Literatur. Würzburg 1994

[43] Benthien/Stephan 2003

[44] Liebrand, Claudia: Prolegomena zu cross-dressing und Maskerade. Zu Konzepten Joan Rivieres, Judith Butlers und Marjorie Garbers - mit einem Seitenblick auf David Cronenbergs Film M. BUTTERFLY. In: Cross-dressing und Maskerade. Freiburger FrauenStudien 5, Heft 2, Jahrgang 4, Freiburg 1998, S. 17-31 und dies.: Riviere, Joan. In: Kroll, Renate (Hg.): Gender Studies. Geschlechterforschung. Ansätze – Personen – Grundbegriffe. Stuttgart/Weimar 2002, S. 344

[45] Vgl. Weihe, Richard: Die Paradoxie der Maske. Geschichte einer Form, München 2004, S. 345-348

[46] Gast 1996, S. 85

[47] Vgl.: Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. 1. Band, Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. MEW Bd. 23, Berlin [Ost] 1972, S. 591

[48] Vgl.: Goffman, Erving: Wir alle spielen Theater. München 1973

[49] Vgl.: Jung, Carl Gustav: Die Beziehung zwischen dem Ich und dem Unbewußten. Darmstadt 1928

[50] Vgl. Weihe 2004

[51] Riviere 1929b, S. 289

[52] Ebd., S. 291

[53] Butler 1991

[54] Vgl. ebd., S. 84

[55] Vgl. ebd. S. 88

[56] Ebd. S. 85

[57] Vgl. Benthien 2003, S. 40