petra paul

et al.


 

STAND-IN for OBRA

 

Eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum in Solidarität mit den gestrichenen oder gekürzten feministischen Initiativen

 

Frauen* und Mädchen* sind in der österreichischen Gesellschaft stark von Gewalt betroffen: Im 1. Halbjahr 2018 wurden in Österreich schon so viele Frauen* ermordet wie im gesamten letzten Jahr. Trotz steigender Gewalt an Frauen* und Mädchen* werden seitens der Politik die Mittel für deren Prävention gestrichen und Einrichtungen, die Frauen* vor Gewalt schützen, nicht mehr unterstützt.
Es ist eindeutig, dass ein Paradigmenwechsel stattfinden soll. Die Regierung treibt die Rückkehr eines konservativen Wertebegriffs der Familie voran, indem Frauen* im „klassischen“ Sinne zurück an den Herd – in eine untergeordnete Rolle – gedrängt werden sollen. Um diesen Backlash voranzutreiben, werden zahlreichen Frauen*initiativen und Gruppen, die sich für ein modernes, selbstbestimmtes und selbstermächtigtes Frauen*bild einsetzen, finanzielle Mittel gestrichen. OBRA ist also nicht die einzige betroffene Initiative, die von drastischen Kürzungen finanzieller Unterstützung betroffen ist.

 

Um was geht es OBRA?

OBRA - One Billion Rising Austria ist eine künstlerische Kampagne für ein Ende der Gewalt an Frauen* und Mädchen*. Ausgehend von der globalen getanzten Bewegung One Billion Rising, gegründet und ausgerufen im Herbst 2012 von der Performancekünstlerin Eve Ensler, tanzen weltweit abertausende Menschen jedes Jahr am 14. Februar auf den Straßen und Plätzen für ein Ende der Gewalt an Frauen* und Mädchen*. OBRA organisiert unter der künstlerischen Leitung von Aiko Kazuko Kurosaki das OBR- Vienna schon seit Anbeginn und vernetzt und unterstützt die Initiativen in ganz Österreich. Diese Arbeit geht weit über das einmal jährlich stattfindende Event hinaus, und daraus hat sich 2015 der Verein One Billion Rising Austria formiert. OBRA kooperiert mit Frauenhäusern und vielen Frauen*initiativen und feministischen Gruppen, aber auch mit künstlerischen Institutionen wie TanzQuartier Wien, Dschungel Wien und KosmosTheater. 2017 hat OBRA den Förderpreis der Freien Szene Wiens erhalten und Aiko Kazuko Kurosaki wurde 2018 der Österreichische Frauenring-Preis für ihre Arbeit mit OBRA verliehen.

 

Unterstützung gestrichen

Obwohl der Verein OBRA Gewaltpräventionsarbeit, Sensibilisierungsarbeit und Bewusstseinsbildung über zahlreiche Workshops, Präsentationen, Vorträge, Auftritte, usw. leistet, niederschwellig an die Bevölkerung herantritt, auf eine friedvolle Art die Brücke zwischen Kunst, Aktivismus und Politik schafft, wurde heuer die Förderung vom Frauenministerium komplett gestrichen. Auch der Antrag auf Unterstützung von OBRA beim BKA für Kunst und Kultur wurde abgelehnt, mit der Begründung, die Initiative sei zu wenig künstlerisch – obwohl zahlreiche Künstlerinnen sich an den Projekten beteiligen. Diese Art von Kunst ist aber weniger Dekoration als Intervention, und möglicherweise deswegen unerwünscht.

 

Was bedeutet das für uns?

OBRA versteht sich als aktivistische, künstlerisch inspirierte Bewegung, die Bewusstsein schafft und sich gegen Gewalt in jeder Form stark macht. Handlungsbedarf besteht jetzt mehr denn je! Wir sind sichtbar und wir bleiben sichtbar – wir geben nicht auf! 

 

www.1billionrising.at

STAND-IN for OBRA, Ballhausplatz Wien, 18.08.2018

 
STAND-IN for OBRA: Am 18.8.2018, organisierten OBRA-Aktivist*innen, unter der Leitung von Aiko Kazuko Kurosaki, eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum in Solidarität mit den gestrichenen oder gekürzten feministischen Initiativen. Am 24.01.2019 wurde diese künstlerische Intervention im Rahmen der Aktion „Für Echte Sicherheit. Für ein Ende der Gewalt an Frauen*” wiederholt.
 
Unter STAND-IN for OBRA – The Remains wurden Objekte, die bei diesen Aktionen verwendet wurden als Installation in verschiedenen Ausstellungen präsentiert.
 
Des Weitern wurde daraus STAND-IN for OBRA – The Performance von Aiko Kazuko Kurosaki und Petra Paul entwickelt. Die Künstler*innen performen bereits zum zehnten Mal, wobei für jede Performance ein neues Konzept entwickelt wird. Es geht darum, auf künstlerische Weise Gewalt an Frauen* und Mädchen* und dezidiert Femizide aufzuzeigen. 2019 gab es in Österreich 19 Femizide, heuer sind es bereits 6 Frauen*morde. Fast jede zweite Woche tötet ein Mann eine Frau. Diese Morde sind Ausdruck eines grundlegenden Problems, männlicher Gewalt. 1 von 5 Frauen* in Österreich ist von häuslicher Gewalt betroffen, weltweit ein Drittel aller Frauen*. Das sind nur die statistisch erfassten Fälle, die Dunkelziffer ist weit höher.
 
 
 
Installation STAND-IN for OBRA – The Remains

Galerie Die Schöne

EGA – Frauen im Zentrum

VBKÖ

Grüne Galerie 7


 

 

 

STAND-IN for OBRA – The Performance 1

 

Aiko Kazuko Kurosaki | Petra Paul

 

Performance zur Installation ”STAND-IN for OBRA – The Remains”

NETWORK DREISECHSFUENF

Ausstellung/Symposium/komprimiertes Festival

21.09.2018 Galerie Die Schöne

Fotos: Irmgard Strasser

 

 

Performance 2 zur Installation "STAND-IN for OBRA – The Remains”

22.09.2018 Saloon Wien, VBKÖ

Fotos: Julia Hartmann

 

 

 

Performance 3 JoT12//seeLab in Aspern Seestadt bei den Eröffnungstagen des JoT12, „LABfactory - Reloaded” mit NOMAD.theatre, unter der künstlerischen Leitung von Thomas J. Jelinek

27.09.2018

Fotos: Sascha Osaka

 

 

 

Performance 4 zur Installation ”STAND-IN for OBRA – The Remains” im Rahmen des 2. ega Frauen*Kunst Awards

5.11.2018 ega – Frauen im Zentrum

Fotos: Monika Bauer

 

 

 

 

STAND-IN for OBRA – The Performance 5 im Rahmen der Aktion 100 Jahre Frauenwahlrecht in der Hofburg

12.11.2018, Josefsplatz

 

 

STAND-IN for OBRA – The Performance 6 im Rahmen der Ausstellung Petra Paul: BLACK AND WHITE and a lot in between

17.01.2019, Die Grünen Margareten

Fotos: Anneliese Erdemgil-Brandstätter

 

 

STAND-IN for OBRA – The Performance 7 im Rahmen der Ausstellung eigenART II curated by Petra M. Springer

12.02.2019, Grüne Galerie 7

Foto: Sabine Schwaighofer

Foto: Ursula Berner

Foto: Ursula Berner

 

 

STAND-IN for OBRA – The Performance 8 im Rahmen der Ausstellung „Miteinander Kultur erleben – Was darf und soll Kunst?”, kuratiert von Gabriele Baumgartner

28.06.2019, Amtshaus Wieden

Fotos: Kurt Waldhütter


STAND-IN for OBRA – The Performance 9 im Rahmen der Ausstellung „FACES OF EUROPE”, 29.08.2019, Amtshaus Margareten

Fotos: Kurt Waldhütter


 

STAND-IN for OBRA – The Performance 10 im Rahmen der Ausstellung eigenART III curated by Petra M. Springer

10.03.2020, Grün ART – Die Grünen Margareten

 

Petra Paul war auch als Fotografin der Performance von Aiko Kazuko Kurosaki und als Dokumentatorin eines dargestellten Femizids unterwegs. In memoriam der Femizide 2019! 2019 wurden 34 Frauen in Österreich ermordet, davon waren 19 Femizide!

 


 
 
 
STAND-IN for OBRA – The Sheets

 

#25N im Kosmos | Benefiz für OBRA, Kosmos Theater Wien, 2018, Sheet, Performance EGA – Frauen im Zentrum, 2018, 745 x 150 cm

#25N im Kosmos | Benefiz für OBRA, Kosmos Theater Wien, 2018, Sheet, Performance Josefsplatz


Sheet, Performance, Grüne Galerie Margareten, 2019, 150 x 272 cm


Sheet, Performance, Grüne Galerie Margareten, 2019, 210 x 150 cm


Sheet, Performance Josefsplatz, 150 x 202 cm


Sheet, Performance, Grüne Galerie Margareten, 2019, 150 x 200 cm


Sheet, Performance im Rahmen der Ausstellung eigenART II curated by Petra M. Springer in der Grünen Galerie 7, 150 x 1000 cm


Sheet, Performance im Rahmen der Ausstellung „Miteinander Kultur erleben – Was darf und soll Kunst”, kuratiert von Gabriele Baumgartner, 150 x 1000 cm

Foto: Christine Franz

Foto: Christine Franz


Sheets, Performance im Rahmen der Ausstellung „FACES OF EUROPE”, 29.08.2019, Amtshaus Margareten, 150 x 150 cm


Sheets, Performance im Rahmen der Ausstellung eigenART III curated by Petra M. Springer in Grün ART – Die Grünen Margtareten, 150 x 150 cm

 

 

 

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